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Global status report on physical activity 2022

Bewegungsmangel auf Rekordhoch – WHO-Report belegt Inaktivität der Deutschen

Der am 18. Oktober 2022 erschiene ‚Global status report on physical activity 2022‘ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegt steigenden Bewegungsmangel besonders in einkommensstarken Ländern. Die WHO rechnet bei gleichbleibender Entwicklung mit steigenden Fällen von Volkskrankheiten und Behandlungskosten von 27 Milliarden Dollar bis 2030. Nicht zu Unrecht betitelte die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) die zunehmende körperliche Inaktivität deshalb als schleichenden ‚globalen Killer‘. Prävention und Bewegungsförderung waren noch nie so wichtig wie heute.  

© Bojan – Fotolia.com

Laut dem neuen Report bewegen sich mehr als 27,5 Prozent der Erwachsenen und 81 Prozent der Jugendlichen deutlich zu wenig und erreichen nicht die empfohlenen spezifischen Bewegungsempfehlungen für ihre jeweilige Altersgruppe. Besonders für Industriestaaten ist der Bewegungsmangel ein wachsendes Problem kombiniert mit falscher Ernährung führt es zu vermehrt auftretenden Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Rückenschmerzen und Co. 

In Ländern mit hohem Einkommen liegt der Anteil der Menschen, die sich zu wenig bewegen, bei 36,8 Prozent. In Ländern mit niedrigem Einkommen ist der Anteil mit 16,2 Prozent deutlich geringer. 

Deutschland schneidet schlecht ab – Finnland macht es vor 
Die WHO stellt Deutschland ein schlechtes Fitnesszeugnis aus: 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 Jahren schaffen es nicht, die Mindestanforderungen körperlicher Aktivität der WHO von 150 Minuten Bewegung in der Woche zu erfüllen. Zum Vergleich: In Finnland, das im WHO-Bericht als positives Beispiel hervorgehoben wird, verfehlen nur 16 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer das Bewegungsziel. 

Die Ergebnisse für junge Menschen sind sogar noch verheerender: Bei den 11- bis 17-Jährigen bewegen sich 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen zu wenig. 

Bewegungsempfehlung der WHO 
„Jede Bewegung zählt“, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus anlässlich der Veröffentlichung der neuen WHO-Guidelines und mahnt nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie zum Handeln. Für Erwachsene empfiehlt die WHO derzeit mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden moderate körperliche Aktivität pro Woche: Das sind durchschnittlich mindestens 21 Minuten pro Tag. Darüber hinaus sollte laut den Empfehlungen zweimal pro Woche gezielt die Muskelkraft trainiert werden. 

Steigende Gesundheitskosten infolge von Bewegungsmangel 
Fiona Bill, Leiterin der WHO-Abteilung für körperliche Bewegung, geht von hohen Kosten für den Gesundheitssektor aus. Ca. 500 Millionen Menschen könnten infolge des Bewegungsmangels bis 2030 weltweit bis zu 27 Milliarden Dollar Behandlungskosten verursachen. Nach Schätzungen der WHO könnten allein in einem Jahr weltweit fünf Millionen vorzeitige Todesfälle verhindert und die Krankheits- oder Behandlungskosten erheblich gesenkt werden, wenn sich die Menschen etwas mehr bewegen würden. 

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