Überblick

Update: Das Risiko einer Übertragung von SARS-CoV-2 in Innenräumen lässt sich durch geeignete Lüftungsmaßnahmen reduzieren.

Hier finden Sie die Stellungnahme.

Zur Unterstützung der Fitness- und EMS-Studios sowie der Solarien und Physiotherapiepraxen hat die BSA-Zert, die unabhängige Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie, ein Zertifizierungsprogramm im Bereich Hygiene für Dienstleistungsbetriebe entwickelt. Für die Hygienezertifizierung kann eine Förderung im Rahmen der Überbrückungshilfe III beantragt werden. Im Rahmen dieser Hygienezertifizierung werden u. a. Themen wie Reinigung und Desinfektion, Personalhygiene, Kundenhygiene und Betriebshygiene behandelt.

Alle wichtigen Informationen dazu finden Sie hier.

Die Corona (SARS-CoV-2)-Pandemie trifft das gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Leben gleichermaßen, Beschäftigte und Nichtbeschäftigte. Diese Pandemielage ist eine Gefahr für die Gesundheit von Personen und zugleich für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Sie hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben jedes Einzelnen und betrifft alle wirtschaftliche Aktivitäten und damit die ganze Arbeitswelt.

Die Handlungsempfehlungen der VBG – Verwaltungs-Berufsgenossenschaft finden Sie hier.

Experte berichtet – was ist wirklich wichtig!

Um die Gesundheit des Menschen zu schützen, zu erhalten und zu pflegen hat Elmir Ohranovic im Mai 2009 das Unternehmen Merusal gegründet. Merusal hat sich auf die Erforschung, Entwicklung und Herstellung von Hygiene-, Desinfektions- und Pflegeprodukten nach neuesten Erkenntnissen und Verfahren spezialisiert. Der DSSV hat mit Elmir Ohranovic gesprochen und nach seiner Expertenmeinung zu den aktuellen Hygieneauflagen gefragt.

Welche Hygienemaßnahmen würden Sie empfehlen unabhängig von den verschiedenen Verordnungen der Bundesländer?
Ich gehe einfach systematisch durch das Studio. Am Anfang ist es ganz wichtig, eine Hygieneschleuse einzubauen. Das bedeutet für den Kunden, die Hände durch Nutzung vorhandener Händedesinfektion zu desinfizieren. Dabei geht es darum, keine Keime ins Studio mitzubringen oder rauszutragen. Durch das Desinfizieren der Hände wird das Infektionsrisiko drastisch gesenkt. Die Getränke würde ich zurzeit nur in abgepackten Flaschen rausgeben, um weitere Auflagen zu umgehen. Benutzte Geräte, Stühle, Umkleiden und Duschen empfehlen wir nach Gebrauch ebenfalls zu reinigen und zu desinfizieren. Am Ende des Tages sollte noch einmal alles vom Personal desinfiziert werden. Bei der Verwendung von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln ist auf die Einwirkzeit und das Wirkspektrum zu achten. Außerdem sollte die Materialverträglichkeit vorab geprüft werden.

Die Trainierenden sollten ein großes Handtuch als Unterlage beim Training verwenden, um die direkten Berührungspunkte mit dem Gerät zu minimieren. Als Desinfektionsmittel sollte hier kein Spray, sondern Desinfektionstücher genutzt werden, da ein Desinfektionsmittel eine Einwirkzeit von 1-5 Minuten hat und es somit nicht sinnvoll ist, es direkt wieder wegzuzwischen. Aus gleichem Grund sollte nach dem Desinfizieren eines Gerätes ca. 1-2 Minuten gewartet werden, bis ein weiterer Sportler das Gerät nutzen kann. Nach Kundenkontakt oder nach Kontakt mit eventuell konterminierten Flächen sollte sich das Personal die Hände regelmäßig desinfizieren.

Beim EMS-Training sollten die Westen nach jeder Anwendung desinfiziert werden. Wir empfehlen ebenfalls, die Westen mehrmals wöchentlich zu waschen oder am besten desinfizierend zu waschen. Das Produkt MERSUAL wash wurde speziell dafür entwickelt.

Auch wenn die meisten Sportler diese nicht gerne beim Training tragen, ist dennoch hinzuzufügen, dass das Tragen von Masken nicht nur dem persönlichen Schutz dient, sondern auch dem der gesamten Umwelt. Gerade beim Sport werden die Aerosole durch die Beschleunigung und den höheren Druck der Atmung weiter als üblich in den Raum ausgestoßen. Aus dem Grund ist das Tragen und Bereitstellen eines Mundschutzes, wenn möglich zu empfehlen.

Wie erleben Sie momentan die Umsetzung der Hygieneauflagen? Werden die Auflagen von den Fitnessanbietern ausreichend erfüllt?
Ein großer Teil der Studiobetreiber möchte die Auflagen gerne umfangreich und korrekt erfüllen. Trotzdem werden in der Umsetzung teilweise einige entscheidende Fehler gemacht wie bspw. das Sprühen des Desinfektionsmittels mit direktem Wegwischen. Hier könnte man durch die Verwendung von Desinfektionstüchern nicht nur korrekt desinfizieren, sondern zudem auch noch Geld sparen. Dies ist in Relation zum Kauf von Desinfektionsmittel und Tüchern ca. 50 Prozent billiger. Ich schätze, dass ca. 20 Prozent der Studiobetreiber nicht genau auf die Hygieneauflagen achten, oder diese nicht korrekt umsetzen. Teilweise durch Unwissenheit der Studiobetreiber und teilweise durch den Druck der Kunden, die natürlich nicht ständig desinfizieren oder die Abstandsregeln einhalten wollen. Die Auflagen haben aktuell aber nun mal einen guten Grund.

Ist das Bewusstsein durch diese Krise für Hygiene und Gesundheit in Ihren Augen gestiegen?
Viele Studioinhaber beschäftigen sich derzeit gezwungenermaßen mit dem Thema „Hygiene“, da ansonsten eine Öffnung des Studios nicht realisierbar ist. Ich denke jedoch, dass das Bewusstsein für Hygiene und Gesundheit in den nächsten Jahren mehr und mehr kommen wird.

Derzeit habe ich einige Kunden betreut, die das Zertifikat von MERUSAL für Marketingzwecke genutzt haben und hierdurch sogar eine Neukundengewinnung erzielt haben.

Was ist momentan für Merusal die größte Herausforderung?
Gerade momentan, aber auch grundlegend stellt es eine Herausforderung dar, den Studioinhabern bewusst zu machen, dass sie in der Verantwortung stehen, dass die geltenden Hygienevorschriften und Abstandsregeln im Studio umgesetzt und eingehalten werden müssen. Unsere Aufgabe ist es, die richtige Anwendung zu erklären. Um Fehler zu vermeiden, sollte ein Hygienemanagement zusammen mit den Experten von Mersual erstellt werden.